Sandra Kegel fragt Jonathan Franzen: Wieviele Figuren können Sie als Autor verkraften?

Diese Schicksalsfrage stellte Sandra Kegel dem Schriftsteller zum Erscheinen seines neuen Romans "Crossroads" in einem Zoom-Gespräch.

Jonathan Franzen: "Nicht viele! Die Entwicklung von Figuren kostet mich viele unangenehme Jahre. Darein geht die meiste Arbeit, es ist schwieriger als alles andere. Würde ich noch fünfzig Jahre leben, könnte ich dennoch keine zwanzig Bücher mehr schreiben, weil ich nicht glaube, noch so viele unverwechselbare Charaktere erfinden zu können."

aus: Sandra Kegel "Nobody is perfect" Warum Jonathan Franzen sich nicht kurzfassen kann, die Siebzigerjahre sein Leben in der amerikanischen  Provinz ziemlich auf den Kopf  stellten und "Die Korrekturen" kein Familienroman sind" - Frankfurter Allgemeine Zeitung 2.10.2021