Martin Mosebach: Handschriftlich

Im Gespräch mit dem Schriftsteller stellen die Gesprächspartner auch die Frage nach dem physischen Entstehen seiner Romane: "Und Schreiben heißt für Sie von Hand schreiben?"

"Ja, das muss sein. Handschriften sind mir sehr wichtig, eine Auskunft über die Person. Ich habe keine besonders schöne Handschrift, aber die Hand ist das Organ, in dem das Denken und das Tun zusammenfliessen. Auf diese Materialisierung möchte ich ungern verzichten. Das Manuskript wird später auf Band diktiert und abgeschrieben. Das Diktieren ist bereits ein erster Korrekturgang. Dann ist es im Computer drin, und dann wird darin gefeilt. Aber "the first draft" ist handschriftlich."

Von Martin Mosebach erschienen zuletzt die beiden Romane "Taube und Wildente" und "Krass".

aus: "Ich weigere mich an den Hysterien der deutschen Öffentlichkeit teilzunehmen" von Thomas Ribi und Benedict Neff - Neue Zürcher Zeitung 21.7.2023