Svenja Leiber: Bedürfnisse beim Schreiben
"Stille und Wärme sind in den aktiven Schreibphasen das Wichtigste. Und, dass mich ab und zu vielleicht mal jemand bekocht. Ich neige, wenn ich ganz in einen Text einsteige, ab einem gewissen Punkt dazu, meine übrigen Bedürfnisse sehr zu vernachlässigen und sehr unsozial zu werden. Im Grunde ist das einzige Bedürfnis dann der Text. Mich machen dieses Phasen sehr glücklich, auch wenn sie vielleicht nicht besonders gesund sind.
Ein Arbeitsraum muss dabei für mich eine gewisse Rohheit, oder nennen wir es Offenheit haben, keine Bilder, keine Tapeten und eine Aussicht in den Himmel. Eigentlich ist das auch eine Art Klause, eine erweiterte Stirnhöhle, in der ich unbegrenzt nachdenken kann, in die ich hineinerfinden kann, was ich möchte."
Von Svenja Leiber erschien zuletzt der Roman "Kazimira".
aus: "kreativer freiraum" von Oliver Wenzlaff - Büchermagazin 4.2022