Leonardo Padura: Hemingway unter Mordverdacht
Der kubanische Autor hat in seinem Kriminalroman "Adiós Hemingway" seinen verehrten Kollegen Ernest Hemingway zur Hauptfigur gemacht. Dessen Haus und Garten wird zum Schauplatz und für eine Weile steht er dort auch unter (Mord-) Verdacht. Hemingway agiert und äußert sich wie man es von ihm zu kennen glaubt, aber:
"Viele der hier erzählten Begebenheite gehören, auch wenn sie im Einklnag mit den Tatsachen stehen, ins Reich der Fiktion und sind derart mit Erdachtem verwoben, dass ich heute nicht mehr zu sagen vermag, wo die Wahrheit endet und die Dichtung beginnt. Dennoch wurden einige Personen umgetauft, um auf mögliche Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen; andere dagegen haben ihren Namen behalten."
"Wenn ihn jemand nach seiner Arbeit fragte, antwortete er nur: "Sie geht voran" oder bestenfalls " Heute habe ich vierhundert Wörter geschrieben." Alles andere war seiner Meinung nach sinnlos, denn er wusste, je mehr man beim Schreiben eigene Wege geht, um so einsamer wird man. Und am Ende begreift man, das man diese Einsamkeit verteidigen muss. Reden über Literatur ist verlorene Zeit, und je einsamer man ist, desto besser. Denn die Zeit zum Arbeiten wird immer kürzer. Wer sie vergeudet, versündigt sich. Dafür gibt es keine Entschuldigung."
aus: "Adiós Hemingway" von Leonardo Padura - Unionsverlag metro