Johann Fischler: Ein Autor für Thriller und Regiohumor

Als Joe Fischler schreibt er Krimis mit Humor und Almhintergrund. Dass er auch anders kann beweist er dann als Jan Beck, der harte Thriller wie "Die Nacht. Wirst Du morgen noch leben?"abliefert. Meike Dannenberg hat den Autor nach dem Sprachunterschied zwischen den beiden Genres gefragt:

Ist die Sprache bei Thrillern weniger wichtig?

"Im Thriller soll die Sprache für mich keinen Selbstzweck haben, der Stil soll nicht auffallen. Es erfordert viel Arbeit, den eigenen Stil so weit rauszunehmen, bis man ihn gar nicht mehr merkt. Ich schreibe jetzt keine Basissprache oder zu reduziert, aber so allgemein verständlich, dass die Zeilen dahinfliegen. Ich möchte die Rätsel, Ereignisse und Figuren in den Mittelpunkt stellen, nicht die Erzählweise oder mich. Ich diskutiere da auch hin und wieder mit Leuten, die sagen, ich müsse meine künstlerische Ader einbringen. Mit ist der direkte Draht zwischen Publikum und Geschichte viel wichtiger." 

(...) "Thriller zu schreiben ist wie ein Schachspiel und erfordert mehr Denkarbeit in der Struktur. Ich habe ja verschiedene Perspektiven und Zeitebenen, die am Ende in eine große Lösung münden."

aus: "Almdudler und Europol" Interview von Meike Dannenberg - Büchermagazin 5/2021