Insel in der Krise

Texte, die mich berühren, hebe ich auf. Dieser Inseltext ist so alt, dass er schon vergilbt ist, ein kurzer Zeitungsausriss aus einem Artikel und leider ohne Angabe des Autors. Er passt in unsere derzeitige Situation und regt Sie als Autor vielleicht dazu an, sich Ihre eigene Insel zu schaffen: Eine Insel in der Krise.

„Ein phantasiereicher Autor, der seiner Geschichte eine besondere Bedeutung geben will, wählt häufig eine Insel als seine Bühne und als Schauplatz: Die Mächte des Guten und des Bösen entstehen in der Brust der Gestrandeten. (…) Die Literatur bietet bei Gelegenheit gern die richtige Einführung in die „Inselmanie“, wie Lawrence Durell die Krankheit nennt, von der er selber nie geheilt wurde. Nicht nur für ihn symbolisierte eine Insel die ganze Welt.

Inseln werden in den Träumen der Menschen geformt und irgendwohin platziert. Das hat weder mit ihrer Landschaft noch mit ihrem Platz auf der Erdkugel zu tun, sondern allein mit der Tatsache, dass jede Insel von Wasser umgeben ist und eben in diesem Wasser wohnt die Magie, die den Insulanern eine Verwandlung ermöglicht. Wasser ist alles: Grenze, Graben, Quelle, Fluchtweg, Heimweg, Heimat, Hoffnung.

Gibt es für die Menschen keine Chance, diesem vom Wasser abgegrenzten Platz zu finden, wo Friede fühlbar wird, erschaffen sie sich auch dort eine Insel, wo es gar kein Meer gibt. Ein Haus, versteckt im Wald, das Loft in einem Wolkenkratzer – Versuche, die Illusion einer Insel in der Großstadt zu schaffen.“
(Autor unbekannt)