Fred Vargas: "Ich glaube, der Krimi wurde als Antidepressivum erfunden."
"Wenn ich schreibe, ist das etwa so, wie wenn man sich abends ins Bett legt. Bevor man einschläft - das hat Marcel Proust einmal sehr schön beschrieben - lockern sich die Gedanken. Sie schleichen sich von der Seite ein, unkontrolliert und zum Teil sogar ohne erkennbaren Sinn. Man fängt an, ein Gespräch mit jemandem zu führen, überlegt sich, was man ihm alles sagen könnte. Das Ganze ist überhaupt nicht planbar und kann einem zuweilen sogar richtig auf die Nerven gehen. Genauso geht es mir beim Scheiben. Ich lasse meinen Gedanken freien Lauf und schreibe nieder, was ich höre oder anders gesagt, was ich gerne erzählt bekommen würde.
aus: "Die Problemlöserin von Paris" von Rebecca Partouche - Die Welt 30.4.2005