Dan Sinykin: Autofiktion und Konzernliteratur
Der Autor von "Big Fiction" (bei Columbia University Press erschienen) lehrt Literatur an der Emory University und hat in seinem Buchuntersucht wie sich das Verhältnis von Schriftsteller zu Verlag durch die "Konzernisierung" verändert.
Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung fragte Jan Wiele den Autor Dan Sinykin : Die heute boomende "Autofiktion" sehen Sie als bestens geeignet für Konzernliteratur - können Sie das erklären?
(...) "Autofiktion wirkt auf mich wie ein Versuch des Schriftstellers, Kontrolle zurückzugewinnen, indem man sich selbst zur zentralen Figur eines Werkes macht. Und für den Konzern ist das ebenso hilfreich, weil er diese Figur ja vermarkten will. Der Autor wird zum wandelnden, sprechenden Aushängeschild für den Roman, den er veröffentlicht hat. Autofiktion hilft außerdem, die Romantik der Autorschaft wieder mehr zu betonen."
aus: "War David Foster Wallace ein Konzernschriftsteller?" Jan Wiele im Gespräch mit Dan Sinykin - Frankfurter Allgemeine Zeitung 21.11.2023