Benedict Wells: Über die Vorbereitung zu seinem neuen Roman

Auf seinen kürzlich erschienenen Roman "Hard Land" hat sich Benedict Wells gut vorbereitet: "Ich habe mich stark an Filmen aus den 1989er Jahren wie "Breakfast Club" oder "Stand by Me" orientiert."

"Ein Schlüssel ist Musik, sie stellt bei mir sofort Emotionen her. Ich habe mir ein Jahr vor dem Schreiben Playlists mit Hunderten von Liedern aus den Achtzigern gemacht, bin durch die Gegend gelaufen und habe zugehört. Dabei habe ich nicht auf die Songtexte geachtet sondern mehr auf die Stimmung dahinter. Derweil habe ich mir dazu passende Bilder, Szenen, Dialoge ausgedacht.."

Als es dann ans Schreiben ging hat der Schriftsteller lange nach Sätzen gesucht, "die das Gefühl treffen, um das es in der Geschiche geht. Manchmal findet man diese Sätze auch nicht. Bei "Hard Land" war es bis ungefähr Seite 100 schwierig, weil ich gleich sieben Figuren einführen musste, dazu den fiktiven Ort und die Zeit. Da habe ich oft mit mir gehadert, weil das notgedrungen viel tell war, bevor ich endlich zum show kommen konnte. Aber dann, in der zweiten Hälfte, ist es geflippt, und ich war nur noch in diesem Gefühl. Die zweite Hälfte und diese Figuren waren für mich das grösste Glück, das ich bisher beim Scheiben hatte."

aus: "Ich habe wenig Abwehrmechanismen" von Peer Teuwsen für die Neue Zürcher Zeitung 30.5.2021