Autorenbrief Dezember: Ein gutes Kinderbuch

­liebe Autorinnen und Autoren,

… muss das Kind im Erwachsenen anticken“, sagt Monika Jung-Mouni, Autorin von Kater Konrad in Kiew in ihrem Artikel “Das Geheimnis eines guten Kinderbuchs”, denn die Eltern sind die Käufer. Beliebte Buchthemen sind laut Verleger Edmund Jacoby vom Berliner Verlag Jacoby & Stuart: „… Ur-Situationen: Wie verhalte ich mich, wenn ich bedroht werde? Wie gehe ich mit Angst um? Was mache ich, wenn meine Freundschaft in einer Krise steckt. Was mache ich, wenn ich alleine gelassen werde?“ Mehr im Tieger-Blog. Und worauf es ankommt beim  Schreiben von Kinderbüchern bei Sylvia Englert im Handbuch für Kinder- und Jugendbuch-Autoren.

 Haben Sie schon von Sensibilitätslektoren gehört? Der Präsident des Schriftstellerverbands  PEN America, Schriftsteller und Dramaturg Ayad Akhtar, erklärt ihre Aufgabe: Sie sollen in Manuskripten „nach potentiell, verletzenden Darstellungen suchen. Man findet sie nicht nur in Verlagen, auch in Studios  wo sie „zunehmend ein Ground Zero für Kämpfe um die Frage sind, wer überhaupt noch Figuren mit anderen Identitäten als der eigenen erschaffen darf und wer schon nicht mehr.“ Auch der schweizer Bestsellerautor Martin Suter war von der neuen Art der Schriftstellerunterstützung überrascht. Ist sie akzeptabel für Autoren, für beide Seiten hilfreich?  

Singer/Songwriter Tom Odell -  Nach 10 Jahren ist sein Song „Another Love“, der damals auf Platz 11 der deutschen Charts stand, neu belebt, zum Song des Widerstandes für die protestierenden Menschen im Iran geworden. Mit seinem Text  „And if somebody hurts you, I wanna fight / But my hand been broken, one too many times / So I use my voice, I’ll be so fucking rude / Words, they always win, but I know I’ll loose“ spricht er die unzähligen Sympathisanten auf aller Welt an.

Literaturagentin Lianne Kolf hat 40jähriges Jubiläum Für das BÜCHERmagazin hat Christiane von Korff mit der Agentin gesprochen und sie gefragt: Welche Kriterien beeinflussen den Eindruck, ob ein Buch erfolgreich werden kann? „Das Entscheidende ist, zu erkennen, was ein Trend ist, welches Thema gerade brennt und wonach Verlage suchen.“ Und: Was ist zur Zeit gefragt? „Das ist immer Spannung, das heißt Krimis oder Thriller. Und die große, gute Unterhaltung. Literatur ist zwar sehr honorig, aber schwierig zu vermitteln. Unser Tagesgeschäft machen wir nicht mit hoher Literatur, sondern mit Unterhaltung.“ Wenn Sie einmal das Genre wechseln wollen, dann lassen Sie sich vom legendären Larry Beinhart: Kriminalromane und Thriller schreiben unterstützen.

Jetzt möchte ich Sie noch auf ein Gedicht von Nora Gomringer im Literaturmagazin Bremen aufmerksam machen – falls Sie es nicht schon kennen. Es ist eine Aufforderung an Dichter und Leser, der Lyrik zu geben, was sie braucht: „Gebt der Lyrik“ – ein Gedicht für die Pinnwand 2023?

Herzlich 
Ihre Gerhild Tieger